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Verregnete Realitätsverfremdung auf der Straßeninsel
20.10.2025
© Markus Gradwohl
Mein Name ist Sophia Pilz und ich bin 16 Jahre alt. Am 26. September besuchte ich die Performancevorstellung WASTEland. Der Veranstaltungsort war eine wenig bewachsene Brachfläche, umgeben von vielbefahrenen Straßen hinter dem Wiener Hauptbahnhof. Der Straßenlärm war deutlich zu hören und auch das verregnete Wetter konnte die eigenartige Trostlosigkeit der Situation nicht erhellen. Plötzlich tauchten fünf Gestalten auf. Die Gestalten bewegten sich scheinbar ziellos und doch entschieden umher. Anfangs langsam, dann immer schneller, näherten sie sich an und entfernten sich wieder, sie verkrampften, sanken zu Boden und standen wieder auf. Die sonderbaren Bewegungen der Gestalten zogen mich in den Bann, die triste Umgebung rückte in den Hintergrund und eine skurril behagliche Stimmung machte sich breit. Die Darstellerinnen bewegten sich völlig unbeirrt vom starken Regen weiter und nahmen konkrete und doch schwer zuordenbare Haltungen ein. Ihre Positionen hatten etwas Vertrautes an sich, so als würde einfach die vorhandene Realität abstrahiert und verfremdet werden. WASTEland war für mich kein Blick in eine andere, fremde Welt, sondern eine Einladung, ab und an über die Konkretheit meiner Umgebung hinwegzusehen und in eine Verfremdung der Realität einzutauchen.
Über Sophia Pilz:
Seit 2024 bin ich Teil des Theaterclub 1 am Burgtheater unter der Leitung von Theo Emil Krausz. Darüber hinaus spiele ich mittlerweile das 8. Jahr in der Theatergruppe meiner Schule.